Besuch in Karlsruhe im Juni 2015

Seit dem Sommer 2005 pflegt die Deutsche Schule Istanbul eine Partnerschaft mit dem Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Über 400 Schülerinnen und Schüler machten bisher bei dem Austauschprogramm mit und nahmen viele interessante Endrücke von ihren Besuchen in Deutschland und der Türkei mit nach Hause. Auch neue deutsch-türkische Freundschaften wurden geknüpft. Ege Görgün berichtet vom Karlsruhe-Besuch im Juni 2015:

10 Jahre Schüleraustausch mit dem Bismarck-Gymnasium Karlsruhe

Am Montagmittag trafen wir uns gegen 13:00 Uhr am Atatürk Flughafen. So fing unsere Reise an. Wir waren alle sehr aufgeregt und wollten wissen, wie unsere Gastfamilien sind. Nachdem alle da waren, gaben wir unsere Koffer ab und gingen durch die Passkontrolle. Nachher gingen wir in unseren Warteraum und stiegen durch die Fluggastbrücke in unser Flugzeug ein. Wir flogen mit der Fluggesellschaft „Turkish Airlines“. Unser Flug war wirklich gemütlich und dauerte ungefähr drei Stunden. Während des Fluges hatten wir viel Spaß. Gegen 17:30 Uhr kamen wir am Stuttgarter Flughafen an. Wir holten unsere Koffer und gingen wieder durch die Passkontrolle. Am Tor des Flughafens sahen wir unseren Privatbus, der auf uns gewartet hat. Sobald wir aus dem Flughafen rausgingen, merkte ich, dass Deutschland ein ganz anderes Land ist. Da wir nur nach Karlsruhe gehen mussten, besichtigten wir nicht Stuttgart, aber trotzdem konnte man merken, dass die Stadt sehr anders als die Städte in der Türkei gebaut wurde. Dann fuhren wir mit dem Bus nach Karlsruhe, die „Fächerstadt“. Nach ungefähr einer Stunde kamen wir am Bismarck Gymnasium an, wo unsere Austauschpartner und Gastfamilien auf uns warteten. Wir stiegen aufgeregt und schnell aus, als wir unsere Partner sahen. Da wir unsere Partner wiedersahen, waren wir alle glücklich. Nachdem wir uns von unseren Lehrern und Klassenkameraden verabschiedet hatten, lernten wir unsere Gastfamilien kennen. Jeder ging nach einem anstrengenden, aber schönen Tag mit seiner Gastfamilie nach Hause.

Am Dienstagmorgen kamen wir gegen halb sieben mit unseren Austauschpartnern zur Schule. Wir saßen in der Schulcafeteria und sprachen über unseren ersten Tag in Karlsruhe. Wir waren alle zufrieden mit unseren Gastfamilien und hatten neue, interessante Erlebnisse in einer anderen Kultur. Gegen 8 Uhr gingen wir mit unseren Lehrern los. Die erste Sehenswürdigkeit, die wir besuchten, war das Karlsruher Schloss, das seit 1725 der Mittelpunkt der 32 Radialstraßen ist. Karlsruhe ist wirklich eine besonderes gebaute Stadt. Die Stadt wurde von dem badischen Markgrafen Karl Wilhelm gegründet und ähnlich wie eine Sonne und Sonnenstrahlen gebaut. Die Architektur der Stadt ist erstaunlich. Es gab auch einen riesigen Garten vor dem Karlsruher Schloss. Wir gingen im Schlossgarten spazieren. Im Schlossgarten gab es viele, schöne Bäume. Da nahmen wir gemeinsam viele Fotos auf. Danach gingen wir durch den Garten ins Schloss. Das Karlsruher Schloss ist ein wichtiges Symbol für die Stadt Karlsruhe. Da es im Turm des Schlosses eine Renovierung gab, konnten wir nicht auf den Turm gehen, aber im Schloss gab es manche große Räume, in denen es viele Gegenstände gab, die in früheren Zeiten benutzt wurden. Es gab auch manche Kleidungsstücke, die man da ausprobieren durfte. Das war sehr lustig. Im Schloss erfuhren wir viel Neues über die Geschichte von Karlsruhe. Am Mittag gingen wir mit unseren Austauschpartnern zum Rathaus. In einem großen Saal wurden wir von einem Stadtrat, einem Studenten begrüßt, der noch an der Uni studierte. Er hielt eine Rede und dann schauten wir einen kurzen Film über Karlsruhe an. Er sagte, dass er sich darüber freut, weil unsere Schule seit zehn Jahren mit dem Bismarck Gymnasium in Karlsruhe einen Schüleraustausch macht. Auf den Tischen im Saal gab es Brezeln und Fruchtsäfte. Da sprachen und aßen wir zusammen mit unseren Freunden. Am Nachmittag nach der Schule gingen viele von uns mit unseren Austauschpartnern in einen kleinen Imbiss, um Currywurst zu probieren. Die Currywurst schmeckte uns sehr gut. Nachher gingen wir gemeinsam in den Schlossgarten. Es gab da auch einen Zug, mit dem man durch den ganzen Garten fahren kann. Auf dem Spielplatz stiegen wir aber aus. Da verbrachten wir eine tolle Zeit.

Am Mittwochmorgen kamen wir wieder gegen 8 Uhr zur Schule. Vor der Schule wartete auf uns unser Bus, mit dem wir gegen 8:30 Uhr nach Heidelberg fuhren. Nach Heidelberg fuhren wir mit unseren Austauschpartnern. Nach ungefähr 40 Minuten kamen wir in Heidelberg an. Heidelberg ist wirklich eine malerische Stadt, die man einmal im Leben besucht haben muss. Wir gingen zuerst über die sogenannte Alte Brücke. Von der Brücke aus kann man die ganze Stadt sehen. An einem Brückenpfeiler standen manche Jahreszahlen. Unsere Lehrer erzählten uns, dass es in Heidelberg viele Flutkatastrophen gab, weil der Neckar oft sehr viel Hochwasser hat und dann die Altstadt überschwemmt. Der Pegel des Neckars wurde gemessen und an dieser Mauer eingetragen. Das fanden wir sehr interessant. Wir gingen dann durch die Stadt zum Heidelberger Schloss, das Symbol von Heidelberg. Auf dem riesigen Balkon des Schlosses gab es einen erstaunlichen Anblick. Nachher besuchten wir das große Weinfass. Das Fass hat ein Fassungsvermögen von 219000 Litern, aber natürlich ist es heutzutage nur eine Touristenattraktion. Nachdem wir ein paar Stunden die Stadt besichtigt hatten, gingen wir an eine Schiffsanlegestelle am Neckar, um mit dem Schiff nach Neckarsteinach zu fahren. Während der Fahrt hatten wir viel Spaß und die Möglichkeit, vom Fluss aus Heidelberg und die Landschaft der Umgebung zu sehen. Manche versuchten die Unterfläche der Brücken anzufassen, als wir unter den Brücken durch fuhren. Nach unserer Schifffahrt fuhren wir mit unserem Bus zurück nach Karlsruhe.

Am Donnerstag fuhren wir ohne unsere Austauschpartner nach Speyer. Bei der Abfahrt gab es aber ein Problem und der Fahrer wollte, dass wir den Bus ein wenig anschieben. Obwohl wir alles machten, was wir können, funktionierte es nicht, aber nachher erfuhren wir, dass die Handbremse angezogen war. Danach fand aber der Fahrer das Problem und löste es. Nach ungefähr einer Stunde kamen wir in Speyer an. Die Sonne schien und alles war perfekt. Nach einer kurzen Weile waren wir vor dem Speyerer Dom, wo uns unser Touristenführer begrüßte. Unser Touristenführer erzählte uns so viele Geschichten wie möglich. Er zeigte uns jedes Element des Domes, indem er uns erzählte, wozu es benutzt wurde. Am Ende unserer Besichtigung bedankte er sich bei uns und ging nach draußen. Alle gingen dann in der Stadt essen. Nachher gingen wir ins Technik-Museum von Speyer. Vor dem Museum bekamen wir eine Karte mit einem Rätsel, das wir lösen mussten, indem wir auf die Fragen über die ausgestellten Gegenstände antworten. Die Lösungen konnte man bei den Gegenständen finden. In dem Museum gab es viele alte Flugzeuge, Autos und Schiffe. Man durfte sogar in diese Flugzeuge und Schiffe einsteigen und die Innenseite dieser Maschinen sehen. In dem Museum gab es noch einen Platz, auf dem man Mini-Gokart fahren kann. Da fuhren viele von uns Gokart und hatten viel Spaß. Wir lasen die ganze Zeit die Texte und beantworteten die Fragen. Die Lösung des Rätsels war: ERLEBE DIE WELT DER TECHNIK.

Am Freitag fuhren wir mit der S-Bahn in den Karlsruher Zoo. Der Zoo war riesig und es gab in dem Zoo viele schöne Tiere, die manche von uns noch nie gesehen hatten. Es gab viele Schilder, die uns über die Leben der Tiere informierten. Dort sahen wir nicht nur Tiere. Es gab dort manche Spielplätze und Eisdielen. Einige kauften Eis und einige spielten auf den Spielplätzen. Gegen 14:00 Uhr trafen wir uns vor dem Tor des Zoos und fuhren wieder mit der S-Bahn zur Schule. Wir hatten aber dort sehr viel Spaß.

Am Wochenende verbrachten viele von uns ihre Zeit mit ihrer Gastfamilie. Am Sonntag gingen manche von uns aber gemeinsam in den Europapark und fuhren Achterbahnen.

Am Montagmorgen kamen wir alle traurig an die Schule, weil wir an dem Tag zurückfahren mussten. Diejenigen, die ihre Projekte noch nicht beendet hatten, arbeiteten an ihren Projekten und die anderen trugen ihre Projekte vor. Nachher wurde Herrn Kemmer vom Bismarck Gymnasium ein Geschenk gegeben, weil er seit zehn Jahren den Schüleraustausch zwischen der Deutschen Schule Istanbul und dem Bismarck-Gymnasium organisiert. Danach verabschiedeten wir uns traurig voneinander, gingen langsam mit unseren Koffern über die Straße, wo man die winkenden Schüler nicht mehr sehen konnte. Wir fuhren mit einem Bus an den Stuttgarter Flughafen. Da es mit unserem Flugzeug ein Problem gab, mussten wir stundenlang da warten. Nach vier Stunden kam ein anderes Flugzeug aus Istanbul und wir flogen mit diesem Flugzeug nach Istanbul in der Stille der Nacht. Wir waren alle traurig, dass alles zu Ende war.

Viele von uns hatten früher noch nicht an einem Austausch teilgenommen, darum war dieser Austausch für fast alle von uns ein sehr neuartiges Erlebnis. Bei diesem Austausch besuchten wir nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern wir hatten die Möglichkeit, eine neue, sehr andere Kultur kennenzulernen, unsere Sprache zu verbessern, eine andere Geschichte zu erleben, und andere Menschen kennenzulernen.

Aber vor allem hatten wir die Möglichkeit, viel Neues zu lernen, was das Leben uns beibringen kann. Da man bei einem Austausch in jedem Bereich des Lebens etwas erfahren kann, lernt man bei einem Austausch nicht nur Menschen kennen, sondern eine ganz andere Welt.

“Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.” -Aurelius Augustinus)

Ege Görgün – Haz A